Seminarinhalte und Selbsterfahrung

In der neuropsychologisch orientierten Literatur v. a. der letzten 10 Jahre finden sich zahlreiche theoretische wie auch praktische Hinweise darauf, wie wir Behandler*innen die zentralnervöse Informationsverarbeitung unserer Klient*innen erheblich entängstigen – und ihnen dadurch das Erreichen der erwünschten Therapieziele grundlegend erleichtern können. Pioniere auf diesem Feld sind u. a. Peter Levine, Bessel van der Kolk, Reinhard Plassmann, Robert Scaer, Karl-Josef Sittig und Gerhard Roth.

Diese und zahlreiche andere Autor*innen sind sich darüber einig, dass wir Menschen Erinnerungen an Stress- oder Traumageschehen mitsamt der damit verbundenen möglichen Auslösung von Stress- und Traumafolgesymptomen bzw. -syndromen am besten dann heilend verarbeiten können, wenn die therapeutischen Techniken uns dazu in die Lage versetzen, den Einfluss der Amygdala deutlich so weit zu hemmen, dass der Hippocampus und angeschlossene Systeme sich „unaufgeregt“ das vergangene Geschehen anschauen und dieses sodann als nicht mehr belastend neu konfiguriert abspeichern können.

Mit Hilfe der sich gegenseitig befördernden Effekte von

  • Techniken zur Erfahrung von Halt und Sicherheit
  • bilateraler (EMDR) Stimulierung
  • bipolarer Stimulierung
  • dem Einsatz von Trance
  • sowie emotional berührender und konstruktiv-sprachlicher Begleitung

können fokussiert in wenigen Doppelstunden und fast ohne das sonst übliche Eintauchen-Müssen in vergangenes Leid zentrale neurotische Muster wesentlich entkräftet oder gar gelöst werden.

Aufbau der Seminare

Die Weiterbildung findet in Form zweier Seminare statt, die thematisch wie folgt gegliedert sind:

Seminar 1

  • Installation von Sicherheitsempfinden als basale Voraussetzung für gelingende Behandlungen
  • Selbstempfinden und Selbstregulierung
  • Wirkelemente der Behandlung und ihre neurowissenschaftlichen Begründungen
  • Selbsterfahrungsbezogenes Einüben der Verfahrensweisen

Seminar 2

  • Livesupervision und/oder Supervision

Je nach Gruppenwunsch können weitere Supervisionstermine vereinbart werden. Ebenso sind jährlich stattfindende Supervisionsgruppen nach Absprache möglich.

Selbsterfahrung und „Schnuppertermine“

Sollten Sie an einem „Schnuppertermin“ interessiert sein um das Verfahren kennen zu lernen, können Sie gerne mit uns Einzeltermine vereinbaren.

Dabei kann es sich um zwei oder auch mehrere Stunden „am Stück“ handeln, je nachdem mit welchem Problem oder Konflikt oder Ähnlichem Sie selbsterfahrungsbezogen arbeiten möchten.

Für tiefsitzende und/oder sehr bedeutsame Themenkomplexe empfiehlt sich eine Verbindung des sog. „Intensiv-EMDR“ mit dem von uns angebotenen Verfahren – also eine 1-2 tägige Sitzung mit täglich ca. 6 Stunden.

Für alle diese Termine können Sie Zertifizierungspunkte hinsichtlich Selbsterfahrung erhalten.

Die Kosten orientieren sich an den Honorarsätzen der gesetzlichen Krankenkassen.

Literatur hierzu:

Jaqueline Marie Smith: Intensiv-EMDR im Vergleich zu wöchentlichen EMDR Sitzungen bei einem britischen Dienstleister der Primärversorgung, Vortrag auf dem EMDRIA Tag 2017 in Bonn, erhältlich als DVD bei AUDITORIUM

Dr. med. Susanne Altmeyer: 27 Stunden Intensiv-EMDR, in: Kontext, Zeitschrift für systemische Perspektiven, 3/2019

Dr. med. Susanne Altmeyer: Der Guhl, das ganz Kleine und die takeligen Monster – systemisches Protokoll einer EMDR-Intensivtherapie, Shaker-Verlag 2021

Aufsatz zu den theoretischen Hintergründen des Verfahrens

Hier finden Sie einen ausführlichen Aufsatz zu den Wirkmechanismen des gelehrten Therapieverfahrens.

Artikel zum Verfahren mit Fallbeispielen

Vom „Stress“ zur „Lösung“, erschienen in „SUGGESTIONEN“, Organ der Deutschen Gesellschaft für Hypnose und Hypnotherapie e.V. (DGH), Ausgabe 2020, Seiten 6 und 7, www.hypnose-dgh.de

Kontakt

Sie haben Fragen? Gerne können Sie sich per Telefon oder E-Mail bei uns melden:

E-Mail: info@gruenberg-institut.de
Telefon: 06401-4049997 (meistens Anrufbeantworter, wir rufen Sie gerne zurück!)